Forschung

    Gram-positive Kokken

    Gram-positive Kokken gehören zu den wichtigsten Erregern von Krankenhausinfektionen. Insbesondere Staphylococcus aureus ist für ein breites Spektrum von Infektionen verantwortlich.  Ein erhebliches Problem bei klinischen S. aureus-Isolaten ist die dramatische Zunahme multiresistenter Stämme, insbesondere in kritischen Bereichen wie auf Intensivstationen. Dort beträgt der Anteil von methicillinresistenten S. aureus (MRSA) oftmals mehr als 30%. Zudem gibt es neue, hochresistente Varianten die ebenfalls gegen Reserveantibiotika wie Vancomycin, Daptomycin oder Linezolid resistent sind. Die Erforschung von Virulenz- und Resistenzmechanismen sowie die Entwicklung neuer Strategien zur Bekämpfung des Erregers ist daher von vorrangiger Bedeutung.

    In der Arbeitsgruppe werden verschiedene molekulare Aspekte der Virulenz und Resistenz von S. aureus untersucht. Ein Schwerpunkt bildet die Aufklärung der Funktion der Ser/Thr-Kinase PknB, die zur Familie der bakteriellen Serin/Threonin-Kinasen gehört, und der korrespondierenden Phophatase Stp. Durch Phosphoproteomanalysen, vergleichenden DNA-Microarraystudien und biochemischen  Assays sollen regulatorische Netzwerke molekular charakterisiert und die einzelnen Bindungspartner identifiziert werden. Darüber hinaus soll durch die Untersuchungen die Funktion von PknB/Stp im Virulenzgeschehen besser verstanden werden. Weiterhin wird in der Arbeitsgruppe an der Entwicklung von In-vivo-Imaging-Technologien zur Infektionsdarstellung sowie zur Untersuchung von Wirtsabwehrmechanismen gearbeitet. Ein weiterer Schwerpunkt bildet die Entwicklung neuer Strategien zur Bekämpfung antibiotikaresistenter S. aureus. Dabei werden sowohl der klassische Ansatz einer Antibiotikatherapie als auch neue immuntherapeutische Ansätze verfolgt. In einem multidisziplinären Verbund werden verschiedene neue chemische Substanzen auf deren Wirksamkeit gegen Staphylokokken untersucht. Dabei konnten bereits einige Substanzen identifiziert werden, die gegen Staphylokokken und weitere Gram-positive Erreger wirksam sind. Ein neuer Ansatz bildet die Bekämpfung von pathogenen Erregern mit Hilfe der Antikörpertherapie. Es konnten neue immundominante Antigene von S. aureus als geeignete Targets für eine Immuntherapie gefunden werden, die nun für eine klinische Anwendung weiterentwickelt werden. Diese Arbeiten werden durch das Go-Bio-Programm des BMBF unterstützt.